Das Produktportfolio von Decathlon ist am lokalen Markt nicht ausreichend bekannt: spontan wurde mit dem Namen ein Handelsunternehmen assoziiert, das preisgünstige Produkte weniger renommierter Marken im Angebot hat. Von Kundenseite wurde Decathlon also deutlich unterschätzt, auch mangelte es an einer klaren Positionierung, ob sich das Angebot nun eigentlich an Amateure oder Profisportler richtete.
Bulgarische Arbeitnehmer machen während der Arbeitswoche wenig Sport und noch seltener benutzen sie dabei Sportgeräte. Andererseits äußern Büroangestellte regelmäßig den Wunsch, von ihrem Arbeitgeber Sportgeräte in der Firma zur Verfügung gestellt zu bekommen. Die Decathlon-Marktforschung belegt, dass der Boxsack dabei unter den Top-2 Nennungen zu finden ist. Gute Voraussetzungen also, um unser strategisches Ziel im beruflichen Umfeld zu erreichen. Darum gaben wir Unternehmen eine Boxsack – doch hatte der einen Haken.
Der Decathlon Kassenschlager ist eine Kampagne, die vom Traum tausender Büroangestellter inspiriert war: einen eigenen Boxsack im Büro zu haben. Jedoch war uns klar, dass die meisten Sportgeräte früher oder später als Staubfänger enden könnten. Darum haben wir Spielregeln definiert.
„Sie wollen einen Boxsack? Den geben wir ihnen – doch ist das noch der einfachste Teil der Übung. Schwieriger wird es, den Boxsack auch zu behalten: 1.500 Schläge, jeden Tag, eine ganze Woche lang, und der Boxsack bleibt im Büro. Für immer! Aber wenn das Ziel auch nur an einem Tag nicht erreicht wird, ist der Boxsack wieder weg. Für immer!“
Zu diesem Zweck wurden zwei Boxsäcke mit zusätzlichen Sensoren, Hard- und Software speziell angefertigt. Jeder Punch wird online auf einer Website getrackt. Beim ersten Schlag wurde man via integriertem Lautsprecher aufgefordert, gleich weiterzumachen. War der Boxsack aber für mehr als 30 Minuten inaktiv, aktivierte die Website wieder „die Stimme“ des Boxsacks, die Ihnen freundlich „Tschüss“ sagte. Damit wurden die Mitarbeiter ermutigt, weiter zuzuschlagen oder Adieu zu sagen, falls das Tagesziel von 1.500 Schlägen nicht erreicht wurde.
460 Unternehmen mit insgesamt 30.000 Mitarbeitern hatten sich für diesen Kassenschlager registriert, unter ihnen namhafte internationale Unternehmen wie Carlsberg, IKEA, Lidl, UniCredit Bulbank, Pireaus Bank, ING Bank, Pernod Ricard, selbst das bulgarische Tourismus-Ministerium und viele mehr.
Der Erfolg war so groß, dass gleich in der ersten Woche ein dritter Punch-Simulator nachproduziert und die Anzahl der Gewinne von 12 auf 18 Boxsäcke erhöht werden musste.
Reichweite der Facebook-Postings – mehr als 250.000
Engagement-Quote 0,64 %
FARA 2017:
BAAawards: